Krieg in Israel – Freiwillige in der Landwirtschaft

Gary Kaplan
Nov 20, 2023

Der Agrarsektor in Israel wurde durch die Abwanderung von über 50.000 ausländischen Arbeitskräften, die aufgrund des bewaffneten Konflikts ihre Arbeitsplätze aufgaben, stark beeinträchtigt. Dies hat den Agrarsektor in eine prekäre Lage gebracht und die Nahrungsmittelproduktion gefährdet.

Der barbarische Terrorakt der Hamas vom 7.Oktober hat auch die israelische Landwirtschaft in Mitleidenschaft gezogen. Tausende von ausländischen Arbeitnehmern in diesem Produktionsbereich haben praktisch fluchtartig das Land verlassen. Das, nachdem duzende von ihnen entweder getötet oder in den Gaza-Streifen verschleppt wurden. Die Region um den Gazastreifen, die als Kornkammer Israels dient, ist zur Zeit für Zivilisten so gut wie unzugänglich. Die Bearbeitung der Felder kann nur unter Militärschutz erfolgen, und ist oft gar nicht möglich. Ähnliches gilt für die Grenze zum Libanon, ein weiterer Landstrich mit landwirtschaftlicher Bedeutung. Hinzu kommt, dass über 300.000 Reservisten in die Armee eingezogen wurden, viele davon aus dem landwirtschaftlichen Sektor.

In einer Notsituation wie dieser ist die israelische Zivilgesellschaft gefordert. Im Rahmen ihrer zahlreichen Hilfsmaßnahmen, stellt die Histadrut Arbeitskräfte für den Ernteeinsatz zur Verfügung. Zahlreiche Mitarbeiter_innen der verschiedenen Einheiten des Gewerkschaftsbundes, sowie Kolleg_innen aus organisierten Betrieben, meldeten sich freiwillig zur Ernte. Somit kann zumindest ein Teil des Ertrages gerettet werden.

Micky Drill und Judith Stelmach vom Büro der FES-Israel beim Pflücken von Granatäpfeln im Kibbutz Hazor. Der Einsatz wurde vom Histadrutbezirk Tel Aviv – Yaffo organisiert
 

Die enge Beziehung der Histadrut zur Arbeitgebergewerkschaft der Landwirtschaft spielt eine entscheidende Rolle bei der Durchführung effektiver Freiwilligenmobilisierungsmaßnahmen. Diese Zusammenarbeit zeigt, wie Gewerkschaften von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Krisenzeiten auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten können: die Wahrung der Ernährungssicherheit und des Wohlergehens der israelischen Gesellschaft.

Erstellt mit der Unterstützung der FES Israel